SEEBURGER Solutions for the Utilities Industry

Erfolgreiche Einführung von Redispatch 2.0 steht und fällt mit hoch-performantem Datenaustausch

Als Erste im Ziel bei der Anbindung an RAIDA1

Die Herausforderung

Mit der Einführung der Redispatch 2.0 wurden Netzbetreiber verpflichtet, ab dem 01.10.2021 eine Reihe neuer Anforderungen zur Vermeidung von Netzengpässen zu erfüllen. Von der Bundesnetzagentur (BNetzA) wurden für die Erreichung dieser Anforderungen mehrere Termine festgesetzt. Connect+, ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Verteil- und Übertragungsnetzbetreibern, hat zur Erfüllung der Marktrolle Data Provider im Redispatch 2.0 die Softwarelösung RAIDA entwickelt. Für Westnetz und MITNETZ STROM hatte die Erreichung der von der BNetzA gestellten Deadlines 01.07.2021 und 01.10.2021 zur Anbindung an die Connect+-Plattform RAIDA zunächst höchste Priorität. Das von der BNetzA verkündete Auslaufen der Übergangslösung zum 01.06.2022 stellte für beide Unternehmen den nächsten wichtigen Meilenstein im Projekt dar.

Bei der Suche nach einem geeigneten Lösungsanbieter musste daher gewährleistet sein, dass die komplexen und völlig neuen Datenaustauschprozesse
unter hohem Zeitdruck umgesetzt werden und auf kurzfristige Vorgabenänderungen flexibel reagiert wird. Es wurde somit nach einer erprobten Lösung mit erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht, die es durch vergleichbare Erfahrungen aus der Marktkommunikation verstehen, allen beteiligten Systemen in einer sehr kurzen Zeit möglichst viele Schnittstellen zur Verfügung zu stellen.

 


1 RAIDA ist eine Softwarelösung von Connect + zur Erfüllung der Marktrolle Data Provider im Redispatch 2.0.

Branche:
Energiewirtschaft
 

Szenarien:
BIS Suite
 

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Die Lösung

Mit SEEBURGER als Partner für die Umsetzung von Redispatch 2.0 konnten Westnetz und MITNETZ STROM auf bestehendes Know-how im elektronischen Datenaustausch zugreifen. Die Unternehmen blicken bereits auf eine mehrjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit SEEBURGER und positive Erfahrungswerte aus vielen Projekten, wie beispielsweise der Mako-Umsetzung, zurück.

Die SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) hat sich bei beiden Netzbetreibern bereits seit vielen Jahren als Middleware etabliert. Das erprobte System erfüllt hierbei alle gesetzlichen Datenaustausch-Anforderungen, die sich aus den Redispatch 2.0-Anforderungen ergeben.

Zum Beispiel:

  • implementiertes Zertifikatshandling,
  • Bereitstellung der Konnektoren für RAIDA (Connect+),
  • Anbindung der Umsysteme zur Bereitstellung der Daten für RAIDA (Connect+)
  • sowie die Abbildung der damit verbundenen RAIDA-Kommunikationsprozesse.

Die flexible SEEBURGER-Integrationslösung bewältigt die Herausforderung, Office-IT und Prozess-IT bei den beiden Betreibern kritischer Infrastrukturen noch enger zusammenrücken zu lassen und dabei alle Regeln der Kommunikationssicherheit zuverlässig umzusetzen. Dabei stellt die BIS sicher, dass die neuen Redispatch 2.0-Prozesse eng verzahnt mit den Netzsicherheitsprozessen, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben, aufgesetzt werden konnten.

Da die SEEBURGER-Lösung generell für die Vernetzung sämtlicher Systeme und Prozesse geschaffen ist, bietet diese zudem Potenzial, um die Anforderungen beider Unternehmen zur Weiterentwicklung der Prozesse abzubilden.

 

Die Fakten

Nachdem die Entscheidung bei Westnetz getroffen wurde, die SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) im Redispatch 2.0-Projekt einzusetzen, wurde das Projekt im November 2019 gestartet. MITNETZ STROM stieg in das Projekt im Januar 2020 ein. Der zeitliche Projektverlauf im Einzelnen:

  • Erste Schnittstellen aus dem beteiligten Fachbereich ohne Redispatch-Relevanz wurden direkt im Dezember 2019 umgesetzt.
  • Die Bereitstellung zahlreicher Schnittstellen für einen ersten MVP-Test erfolgte im April 2021.
  • Westnetz stellte das erste System in Deutschland, welches mit dem RAIDA-Testsystem verbunden wurde, MITNETZ STROM folgte nur kurz darauf.
  • Am 01.07.2021 wurde die BIS der Westnetz in einem Ramp-Up-Termin mit RAIDA ebenfalls als erstes System produktiv verbunden.
  • Der Rollout restlicher Funktionen erfolgte am 01.10.2021.
  • Zum 01.04.2022 wurde ein Update der XML-Formate zur Kommunikation mit RAIDA vorgenommen.
  • Die Weiterentwicklung bestehender Schnittstellen wurde zum Stichtag 01.06.2022 umgesetzt.

Weitere Fakten:

  • Die Anbindung an RAIDA erfolgte via REST-API.
  • Die Anforderungen an Hochverfügbarkeit werden durchgehend erfüllt.

Mengengerüst:

  • Westnetz: von ca. 150.000 Prozessen im Oktober 2021 bis ca. 1,5 Mio. Datenaustauschprozesse im Monat (Stand April 2022)
  • MITNETZ STROM: ca. 500.000 Datenaustauschnachrichten monatlich, Tendenz steigend (Stand April 2022)

Der Nutzen

  • Die in der SEEBURGER Business Integration Suite vorhandenen Funktionen zur Vernetzung und zum Dateiaustausch (Managed File Transfer) hat den beiden Verteilnetzbetreibern dabei geholfen, extrem schnell auf die neuen Anforderungen, welche die BNetzA mit Redispatch 2.0 an alle Netzbetreiber stellt, zu reagieren. Die Unternehmen konnten die Vielzahl der Schnittstellen ganz systematisch nacheinander implementieren, nachdem die Schnittstellenabstimmung mit den beteiligten Systemen vorlag.
  • Die gesetzeskonforme und fristgerechte Umsetzung der Prozesse aus dem Redispatch 2.0 erfolgte bei der Westnetz und MITNETZ STROM in einem gemeinsamen Projektteam mit agiler Vorgehensweise und unter hoch dynamischen Rahmenbedingungen.
  • Die absolute Stärke des Projektes bestand in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen SEEBURGER, MITNETZ STROM und Westnetz unter stetigem Austausch von Know-how.

Der Erfolg der branchenweiten Einführung der neuen Redispatch 2.0-Prozesse hängt maßgeblich von hoch-performantem und zuverlässigem Datenaustausch ab. Diese Aufgabe konnten MITNETZ STROM/Westnetz gemeinsam mit SEEBURGER unter den äußerst dynamischen Randbedingungen sowie höchstem Zeitdruck mit vereinten Kräften sicherstellen. Ein toller Erfolg für alle Beteiligten, DANKE!

Wilma Becker, Projektleiterin bei MITNETZ STROM 2020/21

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Westnetz – Wir bewegen Energie

Westnetz ist der Strom- und Gasverteilnetzbetreiber im Westen Deutschlands. In Dortmund ansässig, ist Westnetz eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Energieunternehmens Westenergie AG. Westnetz betreibt Netze unterschiedlicher Besitzer, die sie allen Marktteilnehmer*innen diskriminierungsfrei zur Verfügung stellt. Das Unternehmen baut, plant und betreibt ein Netz vom Emsland bis in den Hunsrück, von der niederländischen Grenze bis ins Weserbergland. Mit 5.800 Beschäftigten, 175.000 km Strom- und 24.000 km Gasnetz stellt Westnetz seit vielen Jahren sicher, dass die Kunden rund um die Uhr störungsfrei und effizient mit Energie versorgt werden.

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MITNETZ STROM – Wir bringen Strom in die Region

MITNETZ STROM sorgt als Verteilnetzbetreiber für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung für mehr als 2,2 Mil­lionen Menschen in Teilen der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen. Das Netzgebiet der MITNETZ STROM umfasst eine Fläche von 30.804 km².

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Um ein hohes Qualitätslevel im Netzbetrieb sicherzustellen, lässt sich MITNETZ STROM regelmäßig durch unabhängige Dritte wie den VDE oder TÜV SÜD nach Branchenstandards zertifizieren.

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